Graswarder
das Naturschutzgebiet direkt vor der Nase

Betritt man das UTKIEK, so fällt der erste Blick sogleich auf das große Panoramafenster mit seiner phänomenalen Aussicht auf das 229 Hektar große Naturschutzgebiet des Graswarder. Eine echte Augenweide mit seiner einzigartigen Tier- und Pflanzenwelt und seinen denkmalgeschützten Strandvillen!

Die Entstehung des Graswarder

Die Entstehung der Halbinsel Graswarder geht etwa 1.500 Jahre zurück: Das im Westen an der Steilküste gelegene Material, die vom Seegrund gelösten Sand- und Geröllmassen sowie die küstenparallelen Strömungen gaben den entscheidende Kombinationsmix: Damit entstanden Richtung Osten die ersten Hakenbildungen. Jeder dieser Nehrungshaken setzt sich aus bis zu zweieinhalb Meter hohen Wällen aus Kies und Steinen zusammen. Dazwischen entstanden flache Lagunen. Bis heute haben sich immer neue Haken wie Zinken eines Haarkammes an die jeweils älteren angelagert. Auf diese Weise ist der Graswarder auch in den letzten 50 Jahren um weitere 10 Hektar angewachsen!

Flora und Fauna

Im Schutze der Nehrungshaken entwickelten sich im Laufe der letzten Jahrhunderte Salzwiesen, ähnlich denen am Wattenmeer an der Nordseeküste. Hier findet sich alles, was die Natur zu bieten hat: Queller, Strandsode, Sellerie, Meerstrandwegerich, Meerstrandmilchkraut, Rotschwingel und Strandflieder, um nur einige zu nennen…

Über 40 Vogelarten haben auf dem Graswarder ein Zuhause. Den Schwerpunkt bilden Küstenvögel mit diversen Möwen-, Strandläufer- und Entenarten. So sieht man Sturmmöwen, Graugänse, Brandgänse, Austernfischer oder Säbelschnäbler. Aber auch Singvögel wie Wiesenpieper oder Feldlerche sind zu finden. Und nicht selten wird man Augen- und Ohrenzeuge spektakulärer Start- und Landemanöver, wenn die unzähligen Zugvögel im Frühjahr und Herbst Kurs auf den Graswarder nehmen…

Um eine dauerhafte Sicherung dieser einmaligen Tier- und Pflanzenwelt zu erreichen, wurde der Graswarder unter Naturschutz gestellt. Der NABU unterhält dort ein Naturschutzzentrum und lädt von Ostern bis Ende Oktober zweimal täglich zu fachkundigen Führungen durch das Naturschutzgebiet ein. Seit Anfang dieses Jahrtausends verfügt der NABU zudem über einen 12 Meter hohen, markanten Aussichtsturm, von dem sich hervorragende Beobachtungsmöglichkeiten auf Wiesen, Strand und Meer ergeben.

Die Strandvillen

Und wem das immer noch nicht genügt: Auch die Strandvillen auf dem Graswarder sind ein echtes Highlight! Sie präsentieren sich als unverwechselbare Kette historischer Bauten aus der Zeit um 1900 und zählen zu den bekanntesten Landschaftsmotiven an der Ostsee! Wegen ihrer einzigartigen architekturgeschichtlichen Bedeutung wurden sie unter Denkmalschutz gestellt. Die reetgedeckten Fachwerk- und Holzhäuser mit Namen wie „Wotan“, „Sturmmöwe“, „Blaues Haus“ oder „Rote Villa“ können so manche sagenumwobene Geschichte erzählen. Auch Wind und Wetter haben in all´ den Jahrzehnten markante Spuren an den Häusern hinterlassen. Und die eine oder andere Sturmflut sorgte schon mal für ein kaltes Bad in der aufgeschäumten Ostsee…